LoMo - Amyothrophe Lateralsklerose (ALS) - Die neurologische Perspektive

Datum Start
16.03.2026
Datum Ende
16.03.2026
Zeiten:
Mo. 18:00 - 20:30
Fortbildungspunkte
1.5
Unterrichtseinheiten
3
Fachbereich:
Neurologie
Kategorie:
Spezielle Spezielle Störungsbilder und Therapien: Parkinson, MS, ALS, Fazialisparese, LSVT, PNF, Tap
Kursnummer
LG-2603-O
Gebühr
59 €
Freie Plätze
verfügbar
Art
ONLINE

NEU!

Die amyotrophe Lateralsklerose (ALS) ist eine seltene, aber schwerwiegende, rasch progrediente neurodegenerative Erkrankung mit primär motorischen Symptomen, die klinisch durch eine Dysfunktion der oberen (1.) und unteren (2.) Motoneuronen gekennzeichnet ist. Die Erkrankung beginnt meistens mit fokalen amyotrophen Paresen als Ausdruck der Schädigung des zweiten Motoneurons und Zeichen der Läsion des ersten Motoneurons, die im Verlauf generalisieren und bei der klassischen Form nach 3-5 Jahren zur respiratorischen Insuffizienz führen. Bis zu 50% der Patienten zeigen klinisch Verhaltens- und kognitiven Auffälligkeiten bis hin zur manifesten frontotemporalen Demenz (FTD) bei 5-10 % der Patienten. Eine kurative Therapie existiert derzeit nicht. Die Behandlung ist symptomatisch und krankheitsmodifizierend. Sowohl die Diagnostik als auch die Therapie erfordern ein multiprofessionelles Team von diversen Berufsgruppen, unter anderem Neurologen, Pulmologen, Gastroenterologen, Logopäden, Physiotherapeuten, Ergotherapeuten und Psychologen.

Diese Fortbildung bietet eine umfassende Einführung in die Pathophysiologie, Diagnostik und Therapie von ALS und vermittelt dabei sowohl die theoretischen Grundlagen der Erkrankung als auch die neuesten Erkenntnisse aus der Forschung. Ziel ist, das Verständnis für diese komplexe, unheilbare aber zunehmend intensiv untersuchte Erkrankung zu vertiefen, spezifische ätiologische Mechanismen zu beleuchten und praxisrelevantes Wissen speziell für den logopädischen Alltag zu vermitteln. Die Teilnehmenden werden befähigt, Symptome frühzeitig zu erkennen, differenzierte logopädische Diagnostik durchzuführen und therapeutische Ansätze zu entwickeln, die die Kommunikationsfähigkeit und die Sprech- und Schluckfunktion der Patienten verbessern. Sie lernen, evidenzbasierte Therapien zur Förderung der Lebensqualität einzusetzen und im interdisziplinären Team optimal zusammenzuarbeiten, um ALS-Betroffene bestmöglich zu helfen.

Inhaltspunkte:

  • Grundlagen und Pathophysiologie: Definition und Epidemiologie der Erkrankung. Darstellung der neurodegenerativen Veränderungen und deren Einfluss auf Sprech- und Schluckfunktionen.
  • Klinik: Detaillierte Beschreibung der typischen ALS-Symptome, der verschiedenen ALS-Subtypen und deren klinischen Merkmale.
  • Diagnostik: Ausführliche Beschreibung der notwendigen Diagnostik bei ALS-Patienten. Darstellung der typischen FEES-Befunde und der übrigen neurologischen Untersuchungsmethoden, bildgebenden Verfahren und neurophysiologische Tests zur Diagnosestellung.
  • Therapieansätze: Medikamentöse Behandlungsmöglichkeiten und aktuelle therapeutische Forschung. Darstellung und Diskussion der evidenzbasierten logopädischen Therapieansätze zur Verbesserung von Kommunikation, Sprech- und Schluckfunktion. Diskussion typischer logopädischer Herausforderungen und Lösungsansätze.
  • Ethische Aspekte: Besprechung ethischer Aspekte der ALS-Diagnostik und Behandlung. Diskussion von Fallbeispielen und Herausforderungen im Umgang mit ALS-Patienten und Angehörigen.

Zielgruppe:

Logopäden, Fachärzte, Ärzte in Weiterbildung, Pflegekräfte, Ernährungstherapeuten und Therapeuten, die in der Behandlung von ALS-Patienten tätig sind oder sich auf diesem Krankheitsbild fortbilden möchten.


Keywords:

ALS, Amyothrophe Lateralsklerose, progrediente neurodegenerative Erkrankung, Demenz

Dr. med. Georgios Liogkas

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Ich heiße Georgios Liogkas, bin Facharzt für Neurologie und Oberarzt in einer geriatrischen Klinik, wo ich derzeit die Zusatzweiterbildung Geriatrie absolviere. Zuvor war ich über 13 Jahre in der Neurologie des Universitätsklinikums Minden tätig, zunächst als Assistenzarzt und seit 2019 als Facharzt. Meinen Doktortitel habe ich im November 2023 an der Ruhr-Universität Bochum erworben. Zusätzlich bin zertifizierter FEES-Untersucher und absolviere derzeit die Weiterbildung zum FEES-Ausbilder.