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- LoMo - Besonderheiten des Trinkverhaltens Frühgeborener
LoMo - Besonderheiten des Trinkverhaltens Frühgeborener
Datum Start
26.02.2024
Datum Ende
26.02.2024
Zeiten:
Mo. 18:00 - 20:30
Fortbildungspunkte
1.5
Unterrichtseinheiten
3
Fachbereich:
Kindersprache / Entwicklungsstörungen
Kategorie:
Mundmotorik / kindliche Schluckstörungen
Das Trinkverhalten Frühgeborener unterscheidet sich von dem Trinkverhalten reifer Neugeborener in vielen Aspekten. Frühgeborenen haben ein unreifes kardiorespiratorisches, gastroenterologisches und neurologisches System, ihr Muskeltonus ist reduziert und ihre Vigilanz eingeschränkt. Dies alles wirkt sich auf ihr Trinkverhalten aus. Die Trinkfunktion basiert auf den drei Einzelfunktionen Atmen- Saugen- Schlucken sowie der adäquaten Koordination der drei Funktionen. Frühgeborene zeigen sowohl in den Einzelfunktionen als auch in der Koordination deutliche Unterschiede zu reifen Neugeborenen, die dazu führen, dass das Trinken für Kind (und Eltern) anstrengend ist und die Frühgeborenen gefährdet sind, sich zu verschlucken. Die Mahlzeiten sind stressbeladen und überfordernd. Für Logopäd:innen, die zunehmend stationär und nach Entlassung aus der Klinik Frühgeborene und ihre Eltern in der Trinkentwicklung unterstützen ist ein grundlegendes Wissen über die Besonderheiten des Trinkverhaltens wichtig für eine adäquate Therapieplanung. Aufgrund einer erhöhten Prävalenz von langfristigen Fütterstörungen ehemaliger Frühgeborener in den ersten Lebensjahren können Logopäd:innen einen wichtigen Beitrag zur Prävention dieser leisten.
Dr. Hübl, Nicole

Dr. Nicole Hübl ist Logopädin (2003) und Dipl. Lehr- und Forschungslogopädin (2007, RWTH Aachen). Am Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine Pädiatrie, Neonatologie und Kinderkardiologie ist sie seit 2007 zunächst als klinische Logopädin und nach ihrer Promotion (2013) als wissenschaftliche Mitarbeiterin angestellt. Ihre klinischen und wissenschaftlichen Interessensschwerpunkte sind das Trinkverhalten Frühgeborener und kranker Neugeborener, frühkindliche Fütterstörungen Dysphagien.